Genossenschaftsverband
Die Studie „Aufbruch in die WIR-Ökonomie“ untersucht die Rolle von Genossenschaften in der Transformation zu einer öko-sozialen Marktwirtschaft. Mit über 8.000 Genossenschaften in Deutschland bieten sie Lösungen für partizipative, regionale Dienstleistungen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Genossenschaften fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie, indem sie Eigeninteressen mit Solidarität verbinden, was neue Finanzierungsquellen und soziale Resilienz in Kommunen schafft.
2024
Die von der neuen Bundesregierung vorangetriebene Transformation zu einer öko-sozialen Marktwirtschaft erfordert neue Lösungen und starke, kreative Kommunen, um dezentrale Strukturen der Daseinsvorsorge im Hinblick auf die geänderten Anforderungen zu entwickeln. Das Mindset des kooperativen Anpackens ist heute aktueller denn je. Immer mehr Bürger:innen sehen in Genossenschaften eine geeignete Antwort auf den wachsenden Wunsch nach Partizipation und auf die Nachfrage nach regionalen Leistungen und Gütern insbesondere in jenen Bereichen, in denen gewinnorientierte Unternehmen ökonomisch nicht nachhaltig erfolgreich sein können.
Die mehr als 8.000 Genossenschaften mit mehr als 22 Millionen Mitgliedern und 900.000 Beschäftigten in Deutschland sind ein zeitgemäßes Instrument, um im Zusammenspiel mit Kommunen, Unternehmen und Zivilgesellschaft die eigene Lebenswirklichkeit zu gestalten, freiwillige kommunale Leistungen zu erbringen und so Lebensqualität wie Standortattraktivität zu verbessern. Dies gilt insbesondere für die ländlich geprägten Regionen. Als selbsttragende Akteure stärken Genossenschaften den gesellschaftlichen Zusammenhalt und stützen die Demokratie. Genossenschaften verbinden die Mitbestimmungsmöglichkeiten des Vereins mit der Effizienz von Unternehmen und machen aus scheinbaren Widersprüchen Synergien: Eigennutz und Solidarität, Teilhabe und Effizienz, Unternehmer:in und Kund:in. Die Mitglieder sind zugleich Eigentümer:innen und Geschäftspartner:innen des eigenen Unternehmens. Die in dieser Trendstudie beschriebenen Megatrends und Herausforderungen bieten für Städte und Gemeinden insbesondere im ländlichen Raum enorme Potenziale. Für immer mehr Kommunen werden genossenschaftliche Lösungen wichtiger, weil sie neue und zusätzliche Finanzmittel freisetzen und das soziale Kapital vor Ort erhöhen. Genossenschaften wirken subsidiär, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und erhöhen die Resilienz von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Idee der Genossenschaft ist zukunftsfähiger denn je.